Trimbs – Weihnachts- und Neujahrsgrüße
Liebe Bürgerinnen und Bürger von Trimbs,
für das bevorstehende Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen, auch im Namen unserer Ortsbeigeordneten Walter Heuser, Stefan Kickertz und des gesamten Ortsgemeinderates, vor allem Gesundheit sowie gesegnete Festtage. Nehmen sie sich während der anstehenden Feiertage die Zeit einen großen Teil der Hektik des zu Ende gehenden erneut denkwürdigen Jahres abzulegen. Schonen sie Ihre von Corona geplagten Nerven bei Plätzchen, einem Gläschen Wein und Kerzenlicht. In diesen belastenden Zeiten gilt unseren kranken Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein ganz besonderer Gruß. Werden Sie möglichst bald wieder gesund. Gleichzeitig wünschen wir Ihnen einen guten Start ins neue Jahr. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien von Herzen alles Gute, viel Glück und vor allen Dingen stets beste Gesundheit.
Ein herzliches Dankeschön
In diesem Jahr ist nicht alles so gekommen, wie wir es in unserem Heimatort geplant hatten. Gerne hätten wir Feste und Traditionen gemeinsam gefeiert. Die besonderen Umstände in Corona-Zeiten haben dies jedoch wiederum nicht zugelassen.
Aber es kam noch schlimmer. Am Abend des 14. Juli 2021 wurde unser kleiner Ort Trimbs in einer bis dato nie dagewesenen Dimension vom Hochwasser der ach so lieblich anmutenden Nette überrascht. Ein unglaublich schnell ansteigender Pegel und letztendlich die Höhe des Wasserstandes der Nette sind für uns alle so nicht vorstellbar gewesen. Selbst die ältesten Trimbserinnen und Trimbser können sich an solche Wassermassen nicht erinnern. Das gesamte Areal der Trimbser Mühle, unser Dorfplatzes und die Straßen “Auf dem Reusch“, „In der Fahrt“ sowie Teilbereiche der Straßen „Im Winkel“ und „Hauptstraße“ wurden von der Fluten heimgesucht. Trotz eingeleiteter Maßnahmen und Vorkehrungen der Anwohner und Rettungskräfte entstanden an insgesamt 21 Objekten Schäden. Dabei reichen die Schäden von mittel (Wasser im Haus/Keller) bis hin zur vorübergehender nicht Bewohnbarkeit einzelner Wohnhäuser (Kernsanierung erforderlich).
Hatte das Hochwasser in 2016 noch knapp unter der Ufermauer auf dem Dorfplatz halt gemacht, schwappte es an diesem Juli Abend darüber. Zuvor war unser Wehrführer Stefan Müller und ich als Ortsbürgermeister ab dem späten Mittwochnachmittag zu Kontrollgängen entlang der Nette unterwegs. Der rasant ansteigende Pegel beunruhigte uns zunehmend. Als wir dann von wegschwimmenden Autos in der Bachstraße in Mayen erfuhren, alarmierten wir per Sirene die Bevölkerung. Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr unseres Ortes gingen von Haus zu Haus und baten die Anwohnerinnen und Anwohner ihre Autos vorsichtshalber auf den höher liegenden Sportplatz zu fahren. Nach Möglichkeit sollten die Anrainer auch ihr Inventar aus den Keller- und Erdgeschossräumen in höhere Etagen bringen. Die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Maifeld wurden parallel dazu alarmiert. Sie brachten hunderte von Sandsäcken nach Trimbs. Auf dem Reiterhof „Trimbser Mühle“ begann man im Eiltempo mit der Evakuierung der Pferde. Die Flut kam und sollte die ganze Nacht über ansteigen. Erst am Donnerstagmorgen erreichte der Pegel seinen Höchststand. Aus der normalerweise mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von 30 cm dahinplätschernden Nette war ein reißender Fluss mit Wasserständen von mehreren Metern geworden. Der Einsatz der zahlreichen Sandsäcke war, wie sich im Laufe der Nacht herausstellte, schlussendlich nur ein Spielball für die Fluten. Die Feuerwehren des Maifeldes versuchten in den einzelnen Straßen die Gebäude nach besten Kräften durch den Einsatz von Pumpen gegen das Eindringen des Wassers zu schützen. Gott sei Dank trugen die Maßnahmen der Feuerwehren und Helfer dazu bei, dass wir in unserem Ort keine nennenswerten Menschen- und Tieropfer zu beklagen haben. Die materiellen Schäden an und in den Gebäuden sowie in den Außenbereichen belaufen sich insgesamt auf mehrere Hunderttausend Euro. Insbesondere der Reiterhof und einige im „Unterdorf“ gelegenen Wohnhäuser sind von gravierenden Wasserschäden betroffen.
Angst, Verzweiflung und Ohnmacht erlebten die Menschen in unserem Ort in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli. Dass unser Bürgerhaus als Evakuierungszentrum und Versorgungsstützpunkt jemals genutzt werden sollte, konnten wir uns bis zu jener Nacht nicht wirklich vorstellen. Die Katastrophe die unseren Heimatort traf wirkt bis heute nach.
Aber auch die erlebte Solidarität und uneigennützige Hilfsbereitschaft der Menschen in Trimbs in den Nächten und Tagen der Katastrophe war etwas ganz besonderes – einfach toll.
Dennoch wissen wir das Geschehene in unserm Dorf einzuordnen. Wissen wir leider nur zu gut, was den Menschen im Ahrtal und in den übrigen Katastrophenregionen wiederfahren ist.
Danke den Freiwilligen Feuerwehren der VG Maifeld, die mit ihren örtlichen Löschzügen und Löschgruppen aus dem gesamten Maifeld ganze Arbeit geleistet haben. So waren viele
der Kameradinnen und Kameraden tagelang in Trimbs im Einsatz. Koordiniert wurde der Einsatz von Verbandswehrleiter Martin Wolff und unserem örtlichen Wehrführer Stefan Müller. Durch Ortskenntnis und umsichtiges Handeln konnte so Mensch und Material zur bestmöglichen Schadensbegrenzung eingesetzt werden.
Danke den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die in der Katastrophennacht zur Unterstützung der eingesetzten Kräfte vor Ort eintrafen und bei der Evakuierung der Pferde, verteilen der Sandsäcke sowie der Einweisung von Rettungskräften wertvolle Hilfe leisteten.
Danke aber auch allen denen, die beim Aufräumen (z.B. Sperrmüllabfuhr, Aktionstag Nette), den ersten Maßnahmen zur Säuberung und Entrümplung der Gebäude geholfen haben sowie hunderten von Menschen für ihre großzügigen Sach- und Geldspenden.
Danke für die schnelle und tolle Unterstützung durch unsere Frauen aus dem Dorf.
So wurde von ihnen kurzer Hand im Bürgerhaus eine vierundzwanzig Stunden Kantine errichtet. So konnten vom Hochwasser betroffenen Menschen und die eingesetzten Hilfs- und Rettungskräfte sich aufwärmen und verpflegt werden. An dieser Stelle gilt auch ein Dank an die vielen Firmen, die u.a. Kuchen, Brötchen, Wurst und Mittagessen spendeten. So war trotz der angespannten Lage unser Bürgerhaus stets ein Anlaufpunkt um neue Kraft zu tanken, sich zu stärken, sich zu trösten und sich gegenseitig Mut zu zusprechen.
Liebe Trimbserinnen und Trimbser, ich hoffe sehr, dass wir uns im Laufe des nächsten Jahres wieder öfters persönlich treffen können. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung ihres Engagements bei zahlreichen Aktivitäten. Bleiben sie heiter irgendwie und vor allem gesund.
Peter Schmitt, Ortsbürgermeister
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